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Tinnitus ist häufig bei Menschen mit Berufen zu finden, die ein “offenes Ohr” erfordern.
Er wird daher auch als “Lehrerkrankheit” oder “Bürgermeisterkrankheit” bezeichnet.
Etwa die Hälfte aller Tinnitus-Patienten vermuten, dass ihr chronischer Tinnitus durch Stress ausgelöst wurde.
Die Erfahrungen in meinem Coaching und auch empirische Beobachtungen unterstützen dies.
Bei fast allen Tinnitus-Patienten findet sich ein Zusammenhang mit unbewältigtem Stress.
Meine Erfahrungen mit meinen Klienten zeigen, dass viele der Betroffenen folgende Grundhaltungen aufweisen:
- Hohes Kontrollbedürfnis und das Bedürfnis des "Alles-selber-machen-Müssens".
- Relativ ausgeprägte “Kopfbezogenheit”, der Rest des Körpers kann nicht gut gespürt werden.
- Schwierigkeiten mit Kränkungen, seelische Verletzungen und negativen Situationen gelassen umzugehen.
- Perfektionismus in vielen Bereichen.
- Hohe Verantwortungs- und Hilfsbereitschaft.
- Grundhaltung des “Durchhalten-Müssens” und "Stark-sein-Müssens".
- Innere Unruhe, Hektik, Zeitdruck und ständige Anspannung.
- Viele Sorgen, Ängste und Gedankenkarusselle.
Beim Tinnitus verschafft sich die Seele Gehör!
Sie "schreit" dem Betroffenen von innen entgegen und warnt immer dringender davor, sich weiter zu überfordern, nachdem oft schon kleinere Warnungen vorher “überhört” und ignoriert wurden.
Über die Ohren nehmen wir Mitteilungen auf oder filtern aus.
Diese Zusammenhänge findet man auch in der Alltagssprache:
Wenn uns etwas interessiert, sind wir “ganz Ohr”.
Dinge, die uns langweilen gehen dagegen “zum einen Ohr rein, zum anderen wieder raus”.
Mancher Song aus dem Radio wird zum “Ohrwurm”.
Was uns nicht gefällt stößt bei uns auf “taube Ohren”.
Menschen mit Tinnitus leiden oft unter Schlafstörungen, Angstzuständen, Konzentrationsproblemen und einem hohen Leidensdruck.
Diese Faktoren können wiederum zu einer depressiven Verstimmung oder einer manifesten Depression führen.
Umgekehrt können Menschen mit Depressionen auch anfälliger für Tinnitus sein, da ihre Wahrnehmung und ihre Bewertung der Ohrgeräusche negativ beeinflusst werden.
Tinnitus und Depression
Die Mehrzahl der Tinnitus Betroffenen, etwa 80 Prozent, weist neben dem Tinnitus eine oder mehrere psychische Störungen, hauptsächlich Angststörungen und/oder Depressionen auf.
Bei vielen bestimmt der Tinnitus das ganze Leben.
Sie können nicht mehr richtig schlafen, sich nicht mehr konzentrieren, ihr Denken kreist nur noch um ihr Ohrgeräusch. Vor allem nach einigen erfolglosen Therapieversuchen verlieren viele Betroffene die Zuversicht, den Tinnitus “in den Griff” zu bekommen. Manche werden daraufhin depressiv, mit verheerenden Folgen für die Betroffenen selbst, aber auch für ihre Familien. Durch seine schnellere Gereiztheit, seine geringe Geduld und die Tatsache, dass er seine sozialen Aufgaben nicht mehr voll ausfüllen kann, wird er in Familie und Beruf zunehmend zur Belastung . Daraus resultierende Konflikte mit der Familie, mit Freunden oder am Arbeitsplatz bis hin zum Mobbing und vollständige soziale Isolation können die Folgen sein.
Auf Dauer kann der Betroffene in einen Teufelskreis geraten:
- Der chronische Tinnitus beansprucht seine gesamte Aufmerksamkeit.
- Wut, Angst, Hilflosigkeit und Depression resultieren als Folge.
- Schlafstörungen, sozialer Rückzug, verminderte Leistungsfähigkeit schließen sich an.
- Dies führt zu einer massiven körperlichen und sozialen Lebensbeeinträchtigung.
- Tinnitus und Depression verstärken sich.
Will man einen chronischen Tinnitus in den Griff bekommen sind deshalb immer individuelle Maßnahmen, sowie professionelle, psychologische Unterstützung notwendig. Gemeinsam kann man aus dieser Situation wieder herauszufinden und neue Lebensfreude gewinnen.
Herzliche Grüße
Heidi Gilgert
Tinnitus Coach, Hörakustikmeisterin, Psychologische Beraterin, Entspannungspädagogin
innersmile.tinnitus.life.coaching
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