7 September 2022

INDIVIDUELLE TINNITUS BEHANDLUNG, STATT THERAPIE VON DER STANGE!

Individuelle Tinnitus Behandlung

Unser Hörsinn hat eine besondere Aufgabe. Er ist ein Frühwarnsystem, das Reize aus einer großen Umgebung wahrnimmt. Im Gegensatz zum Auge lässt sich das Ohr nicht einfach schließen. Das Ohr ist unser empfindlichstes Sinnesorgan und liefert dem Gehirn immerzu, auch nachts, akustische Daten. Diese Daten müssen gefiltert und bewertet werden, was bei jedem Menschen unterschiedlich funktioniert.

Und genau das macht den Tinnitus zu einem individuellen Leiden, denn bei jedem können die Auslöser unterschiedlich sein. Zudem ist ein Tinnitus nicht zwangsläufig körperlicher Natur, sondern kann auch seelisch begründet sein. Die Sinnesorgane sind zwar körperliche Funktionen, das Wahrnehmen und Bewerten der Sinneseindrücke geschieht aber eher auf der psychischen und emotionalen Ebene.

Und will man einen Tinnitus wieder loswerden, muss man das berücksichtigen.

Es existiert kein Medikament oder sonstiges Hilfsmittel gegen Tinnitus. Vielmehr muss jeder seine persönlichen Stressoren ermitteln und seinen eigenen Weg finden, dagegen vorzugehen.

Dabei können dir folgende Fragen helfen:

Hast du körperliche Leiden, die Stress verursachen, indem sie Ängste auslösen oder die Lebensqualität einschränken?

Gibt es Konflikte an deinem Arbeitsplatz oder in der Familie/Partnerschaft?

Ist der Leistungsanspruch an dich selbst zu hoch?

Gibt es anhaltende Situationen, die du erträgst, statt etwas daran zu ändern?

Wie steht es um dein Selbstwertgefühl, dein Selbstbewusstsein, deine Selbstliebe?

Kennst und achtest du deine Bedürfnisse?

Hilfreich ist auch die eigene Fokussierung auf den Tinnitus zu erkennen und dagegen zu steuern, den Tinnitus Fokus zu weiten und sich wieder die Wahrnehmung anderer Sinneseindrücke zu erlauben, sich als genussfähigen Menschen, ausgestattet mit feinen Sinnen zu sehen, die einem erlauben, nicht nur das eigene Ohrgeräusch, sondern auch die herrlich duftende Blumenwiese wahrzunehmen.

Die aktive Umlenkung der Aufmerksamkeit auf die anderen Sinne muss trainiert werden.


Auch Gedanken und Bewertungen, Angst und Trauer können Tinnitus auslösen und/oder verstärken.

Darum gilt es auf typische Denkmuster und -fehler zu achten und hilfreiche Alternativen zu suchen und mental zu verankern.

Anspannung und Stress muss abgebaut werden. Am besten mit Hilfe einer Entspannungsmethode, die Spaß macht, denn der dauerhaften Anspannung kann man nur mit den für einen selbst funktionierenden Methoden dauerhaft entgegenwirken. Das kann für den einen Yoga sein, für den anderen Autogenes Training etc.

Ist der Tinnitus die Folge einer Hörminderung, eines Lärmtraumas oder Hörsturzes, muss auch dies im Hinblick auf eine evtl. Hörgeräteversorgung oder Hörtraining berücksichtigt werden.

Auch eine sog. Hyperakusis (Geräuschüberempfindlichkeit) lässt sich bei Tinnitus Betroffenen häufig finden und auch damit muss man nicht leben. Sie sollte gegebenenfalls in die Behandlung miteinbezogen werden.

Das war nur ein kleiner Auszug, der die Vielfältigkeit von Tinnitus zeigen und darauf hinweisen soll, dass eine Behandlung unbedingt individuell sein muss.

Tinnitus – Akzeptiere die Diagnose, aber nicht die Prognose!

Alles Liebe Heidi Gilgert

Hörakustikmeisterin-Tinnitus Coach-Psychologische Beraterin-Entspannungspädagogin 

innersmile tinnitus.life.coaching

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